Beginn: 20:00 Uhr

Klavier und Violoncello

300. Dielenabend


Klavier: Dirk Wedmann
Violoncello: Anja Schröder
Im Mittelpunkt des Abends standen zwei Meisterwerke der Kammermusik: Ludwig v. Beethovens Cellosonate A-dur op. 69 sowie die Cellosonate e-moll op. 28 von Johannes Brahms.

Ergänzt wurde das Programm durch zwei Solo-Werke: Die Bagatellen op. 126 für Klavier von Ludwig v. Beethoven, sechs sehr experimentelle Studien, die stilistisch schon weit in die Zukunft weisen, sowie MIX (2017) für Violoncello solo, womit Dirk Wedmann sich dem Publikum in Enniger auch einmal als Komponist vorstellte.

Foto: (C) D. Wedmann / Foto: (C) A. Schröder

Galerie 300. Dielenabend

Anja Schröder studierte in Freiburg bei Christoph Henkel und an der University of Southern California, USA, bei Lynn Harrell. Sie war Preisträgerin beim Deutschen Hochschulwettbewerb in der Kategorie Duo Cello/Klavier, Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der Villa Musica, Mainz, der Landessammlung Baden-Württemberg und Mitglied des ensemble aventure, Freiburg. Seit 1994 ist sie Mitglied der Duisburger Philharmoniker bzw. der Deutschen Oper am Rhein. Ihre besondere Liebe gilt der Kammermusik aller Stilepochen - von barocken Werken in historischer Aufführungspraxis bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke und Crossover Projekten. Als Barockcellistin sammelte sie u.a. Erfahrungen in Ensembles wie Concerto Köln. Eine besonders enge und erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet sie seit einigen Jahren mit der Emanuele Soavi incompany, wo es zu Kooperationen mit den Musikern Wolfgang Voigt und Stefan Bohne kam, die in der elektronischen bzw. der Technomusik zuhause sind. Seit 2013 ist sie außerdem regelmäßig beim Festival für avancierte Musik Landgänge in Freistadt / Oberösterreich zu Gast. Im Bereich der Neuen Musik arbeitete sie mit zahlreichen Komponistinnen und Komponisten - darunter z.B. Sofia Gubaidulina, Kaija Saariaho, Gerhard Stäbler, Elena Firsova, Michael Denhoff, Stefan Heucke, Hauke Berheide, Bernd Preinfalk, Peter Androsch und Carola Bauckholt. Anja Schröder ist Widmungsträgerin mehrerer Solostücke.

Dirk Wedmann begann sein Klavierstudium an der Musikhochschule Trossingen und absolvierte dort Meisterkurse bei Eckart Sellheim und Karl-Ulrich Schnabel. 1992 wechselte er in die Klavierklasse von Boris Bloch an die Folkwang Universität der Künste Essen. 1995 folgte ein zweijähriges Aufbaustudium in den Fächern Liedgestaltung und Kammermusik bei Ramón Walter an der Musikhochschule Freiburg. Nach einem ersten Engagement am Stadttheater Gießen wechselte Dirk Wedmann zur Spielzeit 1999/2000 als Korrepetitor an die Deutsche Oper am Rhein; 2001 übernahm er darüber hinaus einen Lehrauftrag in den Fächern Partien-Studium und Liedgestaltung an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. 2004 setzt er diese Tätigkeit als Dozent an der Folkwang Universität der Künste Essen fort. 2005 und 2007 leitete Dirk Wedmann Operneinstudierungen von Bergs „Lulu“ sowie Zemlinskys „Der Zwerg“ und Schönbergs „Erwartung“ am Megaron in Athen. Meisterklassen, die u. a. dem Liedschaffen von Komponisten wie Johannes Brahms, Hugo Wolf und Richard Strauss gewidmet waren, führten ihn an die University of Memphis (USA). Im Rahmen der „Jungen-Musiker-Stiftung“ Bayreuth und dem „Eppaner Liedsommer“ begleitete er Meisterkurse von Brigitte Fassbaender, Peter Schreier und Rudolf Piernay. An der Folkwang Universität der Künste hat er seit dem Sommersemester 2022 die Leitung des Master-Studiengangs „Vokales Duo für Pianist*innen“ als Nachfolge von Prof. Xaver Poncette inne. Neben seinen pianistischen Aktivitäten komponiert Dirk Wedmann seit seinem zwölften Lebensjahr, eine Tätigkeit, der er sich seit einigen Jahren wieder besonders intensiv widmet. Neben dem Trio WENN (2016) für Flöte, Fagott und Klavier, das im Theater Duisburg zur Uraufführung kam, schrieb er Liederzyklen, u.a. dem frühen griechischen Lyriker Terpandros gewidmet. Zurzeit setzt sich Wedmann gezielt mit der persönlichen Erkundung einzelner Solo-Instrumente auseinander. Erste Ergebnisse dieser Reihe sind die Kompositionen MIX (2017) für Violoncello solo und IRRE (2020) für Viola solo. Das Einbeziehen der Strömungen Neuer Musik im Liedbereich ist ihm ein besonderes pädagogisches Anliegen. So finden sich in den Programmkonzepten neben dem klassisch-romantischen Kernrepertoire auch immer Werke neuerer Zeit. Ein weiteres Ergebnis dieser Schwerpunktsetzung ist die Komposition des Liederzyklus REIGENMUSIK (2023) für die Instrumental- und Gesangsklassen im Rahmen der Sommer-Werkstatt Musiktheater im Sommersemester 2023. Er leitet den Master- Studiengang „Vokales Duo für Pianist*innen“ an der Folkwang Universität der Künste Essen und wurde dort zum Professor berufen.


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